Die Wahl der passenden Kamera

Früher war es einfach, im Grunde brauchten Sie sich nur die Frage stellen, wie professionell Sie fotografieren möchten. Es gab Spiegelreflexkameras für Profis und ambitionierte Hobbyfotografen mit großem Budget und für alle anderen gab es automatische Kompaktkameras für den Schnappschuss zwischendurch.

Inzwischen haben Sie grundsätzlich die Wahl aus vier unterschiedlichen Kameratypen und jeder dieser Kameratypen hat seine Vor- und Nachteile:

  • Handykamera
  • Kompaktkamera
  • Bridge- oder Systemkamera
  • Spiegelreflexkamera

Welche Kamera zu Ihnen passt, ist in erster Linie von Ihren Fotoansprüchen und Ihrer Gewohnheit ab.


 

Die Handykamera

Beinahe jeder hat sie heute immer dabei, diese kleinen Geräte, die man eigentlich mal zum telefonieren erfunden hat und die inzwischen eher kleinen Taschencomputern mit eingebauter Kamera entsprechen.

Die modernen Smartphones bieten eine sehr gute Bildqualität und hervorragende Automatikprogramme, welche die Bilder nach dem Aufzeichnen noch optimieren. Für den einfachen Schnappschuss zwischendurch sind diese Kameras mehr als ausreichend und bieten vor allem den Vorteil, dass die Bilder schnell zur Verfügung stehen.

Die Aufnahmen können sofort auf online Plattformen geteilt, per Nachricht verschickt oder auch in online Speichern abgespeichert werden. Sogar eine erste „Bildbearbeitung“ ist inzwischen Standard.

Die Einflussmöglichkeiten auf das Bild, die Linsenqualität und damit auch die Abbildungsqualität und Verzeichnung, die Tiefenschärfe, die Belichtungszeit, die Art der Belichtungsmessung, etc. sind allerdings die große Schwäche dieser Kameras. Die Automatiken bieten gute Schnappschüsse, aber auch moderne Automatiken machen häufig Fehler.


 

Die Kompaktkamera

Kompaktkameras bieten, ähnlich wie die Handykameras, sehr gute Automatiken und teilweise auch die ersten Möglichkeiten einer manuellen Einflussnahme auf das Motiv. Während niedrigpreisigere Angebote eher auf den Vollautomatik oder Motivprogramm (Landschaft, Portrait, Sport, etc.) ausgelegt sind, sind teurere Modelle bereits mit technischen Möglichkeit ausgestattet die Blende und die Belichtungszeit manuell zu steuern (P. S. TV, A. AV, M).

Kompaktkameras bieten den großen Vorteil, dass Sie klein und handlich sind und dennoch eine anständige Qualität bieten. Außerdem verfügen viele Kompaktkameras über gute optische Zoom Objektive und sind damit in ihrer Einsatzmöglichkeit sehr flexibel.

Schwächen zeigen diese Kameras häufig in der Geschwindikeit, der Fokusierung und auch in der Tiefenschärfe, also der Schärfenwirkung des Bildes in der Tiefe der Abbildung. So werden beispielsweise sehr weitläufige Landschaften nicht durchgängig scharf dargestellt.

Ein großer Unterschied zu den größeren Bridge- oder Systemkameras und auch zu den Spiegelreflexkameras ist die Bedienbarkeit. Die kompakte Bauweise zwingt die Hersteller und damit auch den Benutzer dazu, viele Einstellmöglichkeiten auf das Display und somit in die Menüführung der Kamera zu legen, dieser Zwang zur Menüsteuerung verlangsamt die Bedienung der Kamera und kann dazu führen, dass man ein Motiv nicht mehr einfangen kann, weil man zu lange in den Untermenüs die richtigen Einstellungen treffen musste.


 

Die Bridge- oder Systemkamera

Für alle Fotografen, die mehr machen möchten, als eine Kompaktkamera bietet und auch die Möglichkeit nutzen möchten Ihre Kamera – beispielsweise durch den Wechsel eines Objektivs – an Ihre Bedürfnisse anzupassen, bieten sich die Bridge- oder auch Systemkameras an.

Ihre Bauweise ähnelt zumindest äußerlich häufig einer Spiegelreflexkamera, auch die Bedienelemente sind ähnlich angeordnet und in vielen Fällen muss der Nutzer auch nicht mehr ständig in Untermenüs Auswahlen treffen, sondern erreicht die wichtigsten Einstellmöglichkeiten bequem über eigene Tasten, auch während er die Kamera vor Augen hat.

Systemkameras bieten heute sehr gute Bildqualitäten und auch im Objektivbereich stehen Sie den höherwertigeren Spiegelreflexkameras – zumindest in den Standardobjektiven – nicht mehr unbedingt nach.

Anders als bei vielen Kompaktkameras, verfügen Systemkameras über einen Sucher, das Motiv muss also nicht mehr über den Monitor gewählt werden, was die Kamerahaltung, den Motivblick und bei sehr hellen Lichtverhältnissen auch die Motivsichtbarkeit verbessert, denn gerde mit der Sonne im Rücken kann man auf Kameramonitoren wegen der Spiegelung nicht immer sein Motiv richtig erkennen.

Die Sucher sind allerdings in der Regel nur verkleinerte Monitoren, sie zeigen also genau das an, was auch der Monitor zeigt. Je nach Kamerahersteller und Qualität kann dieser Monitorsucher direkt vor dem Auge sehr unangenehm sein, wenn beispielsweise die Beleuchtung des Monitors zu hell ist, dann blendet er das Auge und es ist nicht angenehm darauf zu sehen. Auch das Flackern dieser kleinen Monitoren wird schnell als störend empfunden.

Der Vorteil dieser Kameras liegt meist im Preis, da Spiegelreflexkameras mit einer ähnlichen Ausstattung meist noch deutlich hochpreisiger anzusetzen sind. Die kompaktere Bauweise einer Systemkamera bietet gerade auf Reisen Vorteile in der Transportierbarkeit.


 

Die Spiegelreflexkamera

Trotz aller technischer Verbesserungen auf dem Kompakt- und Systemkameramarkt der letzten Jahre. Spiegelreflexkameras bieten auf Grund Ihrer Bauweise und der großen Anzahl an Wechselobjektiven und weiterm Zubehör, die beste Möglichkeit die Kamera auf die jeweiligen Bedürfnisse des Fotografen anzupassen. Ausserdem sind die Abbildungsqualitäten gerade bei den hochpreisigeren Vollformat-Modellen, den kleineren Sensoren deutlich überlegen.

Die größte Stärke dieser Kameras ist ihre Flexibilität und auch Ihre Langlebigkeit, denn auch wenn Sie Ihre Kamera eines Tages technisch ausgereizt haben, so haben Sie in vielen Fällen die Mögichkeit die bereits vorhandenen Objektive auch auf einem neuen, vielleicht sogar auf einem technisch hochwertigeren Kamerabody weiterzuverwenden. Die Objektivanschlüsse ändern sich nicht so häufig.